Unter dem Titel  Gschichte, rund um d Müüsig  erzähle ich persönliche Erlebnisse aus meiner nun bereits 50jährigen Band-Geschichte.  

Diese Texte entstanden im Jahr 2022. 

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Gschicht 10 

Tschoope a! Tschoppe ab!

Hallo - ich bis!  

Für Tanz- und Unterhaltungsorchester, wie sie sich damals nannten, waren Blazer und Krawatte/Papillon «Pflicht». Ich erinnere mich an Bands, die die erste halbe Stunde im Tschoope auftraten, sich dann aber seiner entledigten. Musik machen ist eine schweisstreibende Arbeit! Deshalb konnten wir, die TRIAS, uns auch nicht für dieses Kleidungsstück erwärmen und schafften es auch nie an.

Auf unseren ersten zwei CDs (1993 und 1994) präsentierten wir uns dennoch im Blazer. Um den Erwartungen der Plattenfirma KOCH zu genügen, hatten wir uns an ein Oberwalliser Modegeschäft gewandt und die Blazer für den Fototermin als Ausleihe erhalten. Auf unserer Autogrammkarte prangte als Gegenleistung das Logo des Kleidergeschäfts! Auch mit der von der Modefachfrau vorgeschlagenen Farbenvielfalt lagen wir damals voll im Trend. Es schien, als hätten sich unsere Mitbewerber in der Schlagerbranche (CALIMEROS, FLIPPERS …) in demselben Haus beraten lassen. ;-)

Diese Mode war, aus heutiger Sicht, «speziell», aber - ich gebs zu - nicht «speziell schön»! Der Trend hielt sich denn auch nicht lange. In der zweiten Hälfte der 90er-Jahre sah man die Sache lockerer. 

Nachdem wir 1996 im Berner TV in Hemd und Gilet aufgetreten waren (siehe Gschicht 9), zogen dann auch die PALDAUER nach. ;-) 

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht!

dr TRIAS-Hans

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Gschicht 9

Den Titel buchstabieren?

Hallo – ich bis! 

Der/die geneigte Lesende erinnert sich an das Foto aus der Maske beim Donnschtig-Jass in Leuk 2004. Geschminkt wurden wir, die TRIAS, in den 24 Jahren genau fünfmal.

Telebärn lud uns bereits 1996 in die Sendung Telebärn-Musig ein, ein Format, das damals rund 300'000 Zuschauende vor den Kasten lockte. Die Sendung wurde in einer Beiz auf der Mägisalp (Meiringen/Hasliberg) aufgezeichnet. Ralph Martens moderierte. Obwohl im Sendeablauf kein Interview mit uns vorgesehen war, bot mir Ralph an, den Titel selbst anzusagen. Oho! Immerhin vier Wörter!

Nach den obligaten Vorbereitungen (Instrumente platzieren/Kleider/Maske/Toilette) hatten wir noch etwas Zeit zu blödeln. Ich fragte Walter und Elmar, wie ich wohl unseren Songtitel betonen sollte, um ihn möglichst gut "rüberzubringen": ‘Ein Herz voll Liebe’ oder ‘Ein Herz voll Liebe’ oder ‘Ein Herz voll Liebe. Walter schlug vor, den Titel zu buchstabieren, damit ich etwas länger auf Sendung sei. Nun, bei der Aufnahme schob Ralph noch zwei Fragen nach, so dass es dann doch nicht bei den vier Wörtern blieb.

Wir sangen das Lied zweimal vor Publikum, aufgezeichnet von je zwei Kameras, damit später eine ansprechende, abwechslungsreiche Bildfolge zusammengeschnitten werden konnte. Nach 15 Minuten war die Sache im Kasten, unser Job getan und die TRIAS waren um eine Erfahrung und auch ein eindrückliches Erlebnis reicher.

Sieben Tage später, am 23. November 1996, flimmerte unser erster TV-Auftritt über den Sender Telebärn. "Freude herrscht(e)."   

Apropos Schminke: Ich weiss! Es fehlen noch drei "schminkwürdige" Anlässe. 

Mee inner negschte Gschicht!  Häbets güet! 

dr TRIAS-Hans


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Gschicht 8

Ehrengast mit Pinsel

Hallo – ich bis!

Eben ging die Tour de Suisse der SRF-Sendung «Donnschtig-Jass» zu Ende.

Eine Woge der Begeisterung schwappte über die Macher dieser lockeren Unterhaltungssendung, die aktuell von Rainer Maria Salzgeber, kurz «Salzi», moderiert wird.

Auch am 15. Juli 2004 war Salzi an Bord, als der Fernseh-Tross dank den Jass-Künsten der Leuker-Vertretung in Leuk-Stadt Halt machte. Moderiert wurde die Sendung damals von Monika Fasnacht, Salzi war an diesem Abend als Ehrengast eingeladen.

Damals buk SF DRS noch kleinere Brötchen. Den musikalischen Teil bestritten, nicht wie diesen Sommer, internationale Stars wie Andrea Berg oder Andreas Gabalier, sondern eher Vertreterinnen und Vertreter der Schweizer (Michel Villa) und der regionalen Musikszene, eben die TRIAS.

Das OK, angeführt von Erwin Metry, hatte sich kräftig ins Zeug gelegt und einen denkwürdigen Abend auf die Beine gestellt. Die Sendung wurde ein voller Erfolg und das anschliessende Fest zwischen Rathaus und Schelmuturu legendär.

Dass bei der Vorbereitung grossen Wert auf jedes Detail gelegt wurde, beweist das Foto in der Maske. Es zeigt, dass sich selbst der Ehrengast bemühte, Elmar, den TRIAS-Keyboarder, ins beste Licht zu pinseln.    

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht.

Dr TRIAS-Hans

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Gschicht 7 

Aus «TACAPA-Band» wurde «TRIAS»

Hallo - ich bis!

Warum diese Namensänderung? Was steckt dahinter? Eine noch heute oft gestellte Frage! Nun denn, so will ich das «Geheimnis» lüften.

Walter und Elmar Inderkummen sowie Leo Varonier und ich gründeten 1984 die TACAPA-Band. Leo zog sich nach 5 Jahren zurück.

1993 bot uns die Plattenfirma «Koch International» einen Plattenvertrag für die Produktion mehrerer Schlager-CDs an. Bedingung: Namensänderung, weil TACAPA-Band zu kompliziert sei. Wir konnten das nachvollziehen, denn tatsächlich hörten wir im Laufe der Jahre viele, teils recht kreative Abwandlungen unseres Band-Namens: Tazapa-Band, Dacapo-Band, Gaga-Band, Taggagga-Band ...

Ich bekam den Tipp, Blumen hätten schöne Namen. Und bald wurde ich fündig. Die «Silberwurz» heisst lateinisch «Dryas octopetala». Aus Dryas wurde TRIAS. Kurz, leicht zu merken, einfach auszusprechen.

Viele vermuten noch heute, da wir ja zu Dritt musizierten, der Name TRIAS bedeute Trio und sei eine Angleichung an Bandnamen, die bereits damals im Oberwallis geläufig waren, z.B. Coridas, Dallas, Palomas...     

Noch letzthin verlor ein Musikerkollege eine Wette zu diesem Thema, was ich zum Anlass nahm, diese Sache nun ein für alle Mal zu klären. ;-)

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht.

Dr TRIAS-Hans


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Gschicht 6

«Räuber»!

Hallo - ich bis!

Der 3. Juni 1987 war ein besonderer Tag für die TACAPA-Band. (So nannten sich die TRIAS von 1984-92.) Nach vielen Stunden konzentrierter Arbeit (siehe Fotos) im Tonstudio Feim in Ried-Mörel - 16 Titel waren ausgewählt, aufgenommen und abgemischt worden - meldete sich der Tonmeister Mangisch Fredy: «Sie sind da!». Das Kopierwerk hatte mehrere hundert Kassetten geliefert. Das Ergebnis liess sich (damals) hören, und die Nachfrage war entsprechend.

Rund zwei Monate später fand das 5. Laxerfest statt. Freitag- und Samstagabend spielte die TACAPA-Band in der Summerlaube (d.h. ins Bodemasch Böümgarte). Die Laxerfeste waren legendär und viele Dorfschaften versuchten, diese besondere Art des gemütlichen Beisammenseins zu kopieren.

Apropos Kopie: Am Samstagnachmittag schlenderten wir vier durch den gut besuchten Bazar, wo unterschiedlichste Waren feilgeboten wurden. Ein Stand fiel uns besonders auf: TACAPA-Band-Musik hallte uns in gehöriger Lautstärke entgegen. Unsere Freude wurde dann etwas getrübt, als wir bei näherem Hinsehen feststellten, dass es keine Original-, sondern eine Raubkopie war, die sich im Abspielgerät drehte. «Janu, Höüptsach TACAPA-Band!" 

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht.

Dr TRIAS-Hans


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Gschicht 5

RRO lag für einmal daneben!

Hallo - ich bis!

Am 28. Mai 1993 tauften die TRIAS ihre erste CD «Nimm mich mit». Sie war das Eintrittsticket in den Walliser Showblock des Schlagerfestivals vom 13. November 1993.

Michel Villa war Initiant und über viele Jahre Moderator und Aushängeschild des Festivals, das sich derart grosser Beliebtheit erfreute, dass der Austragungsort von der Simplonhalle in die Litternahalle wechselte, wo sich bis zu 5000 Personen einfanden. Besonders sympathisch: Der erwirtschaftete Gewinn ging jeweils an wohltätige Institutionen.

Die Ausgabe 93 übertrug RRO live und kommentierte das Geschehen auf der Bühne. Als nach dem Kandidatinnen- und Kandidaten-Reigen der Walliser Showblock eröffnet wurde und die letzten Töne des TRIAS-Auftritts verklungen waren, informierte der Radiomann die RRO-Zuhörer wörtlich: «Di Gruppa TRIAS isch das gsi mit dem Titel «Nimm mich mit». Und wenni vorher giplöffet hä «live», so isch das grad gar nit waar und das müess grad hie gseit sii und zwar zer Grächtigkeit gägenuber de andere, wa vorher gsunge heind und heind miesse live singe. Ich behöüpte stiichfräch: Das isch ab CD gsii.»

War es nicht!! Auch wir sangen live. Diese Falschinformation nervte kurz, doch wars gleichzeitig wohl eines der grösseren Komplimente, die wir für unsern Gesang entgegennehmen durften. 

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht! 

Dr TRIAS-Hans


Nur für Nostalgiker:

Patrick Rohr berichtete für «Schweiz aktuell» übers Walliser Schlagerfestival 94

https://www.srf.ch/play/tv/-/video/-?urn=urn:srf:video:ad32b69e-973f-4955-a689-1e932d2a6a7c

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Gschicht 4

SchiesssTrias

Hallo - ich bis!

Im Vorfeld der 2. CD-Taufe 1994 («Du kannst mir vertrauen») formte sich ein Komitee zur Gründung eines TRIAS-Fanclubs an eben diesem Anlass. Dank der engagierten Arbeit des Komitees zählte der Club ein Jahr später bereits über 200 Mitglieder.

Ich zitiere aus der Fanclubzeitung vom Dezember 1997:

Grillparty, 24. August 1997

Alles war, wie es nicht hätte besser sein können: strahlender Sonnenschein, gut aufgelegte Fans, ein vorzügliches Mittagessen, ein guter Tropfen Wein ... und wer unbedingt ein Haar in der Suppe hätte finden wollen, tat sich schwer.

Und dennoch wurde es gefunden: Den Weg zum Party-Platz mit SchiesssTrias zu signalisieren, brachte einige Fans in Rage. Da aber dem «Täter» keinerlei böse Absichten nachgewiesen werden konnten, herrschte bald wieder eitel Sonnenschein.

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht.

Dr TRIAS-Hans

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Gschicht 3 

Tenü-Wechsel

Hallo - ich bis!

Vor vielen Jahren spielten wir, die TRIAS, anlässlich einer Schweizerischen Delegiertenversammlung in Zermatt - im Zermatterhof.  

Rund eine halbe Stunde vor dem Auftritt sprach uns der Maître d’Hôtel an. Wir sollten ihm folgen, da er uns den Raum zeigen wolle, wo wir uns für den Auftritt umkleiden könnten. Wir Drei schauten einander verdutzt an. Wir trugen bereits die «Auftrittskleider». Elegant gekleidet! So dachten wir. Zugegeben: das weisse Hemd war kurzärmelig - es war ja schliesslich Sommer. 

Wochen später kleideten wir uns neu ein: ein weisses, langärmeliges Hemd – mit Stehkragen! Allerdings war diesmal die Krawatte relativ kurz. (siehe Bild unten)

Der «gedrehte Papillon» kam eben in Mode. Erstmals bei einer Hochzeit so gekleidet, wollte deshalb keiner von uns Dreien als erster den Festsaal betreten.

Bald schon verzichteten wir auf dieses Accessoire, weil in den folgen Monaten immer mehr «Bräutigämmer» sich dergestalt schmücken liessen.

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht.

Dr TRIAS-Hans

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Gschicht 2

Äs Balo Johann 

Hallo - ich bis!

An einem Sonntag, anfangs September 21, durfte ich die Gäste auf der Terrasse des Restaurants Massa in Blatten ob Naters musikalisch unterhalten. Nachdem ich bereits einige Zeit am «Unterhalten» war, schwebte die Servicedame mit einem Ballon Johannisberg heran. Sie habe telefonisch den Auftrag erhalten, mir ein Glas Wein zu offerieren. Telefonisch? Als Reaktion auf mein Erstaunen zeigte sie auf ein grösseres Appartementhaus auf der anderen Strassenseite, gute 100 Meter entfernt. Eine Frau auf dem Balkon des obersten Stockwerks winkte uns zu.

Noch grösser war meine Freude, als ich hörte, dass diese Frau «Christine L.» heisst und eine ehemalige Schülerin ist. Ich fand sie schon damals sympathisch. Daran hat sich nichts geändert!!

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht.

Dr TRIAS-Hans

Gschicht 1 

Walliser Hymne

Hallo - ich bis!

Ende 2021 spielte ich im Restaurant Jungfrau Aletsch in Naters. Der Rutsch ins neue Jahr war kulinarisch ein Genuss und die Stimmung ausgelassen. 

Auch die Gäste aus dem unteren Kantonsteil wünschten fleissig Musiktitel. Etwas überrascht war ich bei der einen Bitte, die Walliser Hymne zu spielen. Sie würden den französischen und die Oberwalliser den deutschen Text singen. Voilà! So kams dann auch. Der ganze Saal schmetterte, stehend und mit der nötigen Inbrunst, «das Land am Rhonestrand» beziehungsweise «C'est toi, c'est toi, mon beau Valais». Eine Harmonie in Einigkeit und als Einheit! 

Ich hab mich wirklich gefreut und entschieden, ab sofort die Walliser Hymne mindestens zweimal im Jahr zu spielen, am 1. August wie bisher und eben am 1. Januar kurz nach Mitternacht!

Häbets güet und bis zur negschte Gschicht.

Dr TRIAS-Hans